Discussion:
PDF-Datei auf CMYK testen
(zu alt für eine Antwort)
Heinz W. Pahlke
2008-05-20 17:56:50 UTC
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Hallo,

ich will mit pdflatex ein Buchcover erstellen, das der Verlag aber im
CMYK-Farbraum angelegt haben moechte. \usepackage[cmyk]{xcolor} sollte
das eigentlich bewirken.

Nur, wie teste ich das?

"identify -format %r datei.pdf" behauptet immer, dass es sich um RGB handele.

In de.comp.text.tex hiess es dazu, dass identify hier versage und sich irre.

Wenn ich statt pdflatex latex aufrufe und mit dvips in eine Postscript-Datei
umwandle, um sie in xnview zu oeffnen, heisst es dort ebenfalls RGB.

Also suche ich jetzt eine zuverlaessige Methode, um PDF-Dateien darauf
pruefen zu koennen, ob sie im CMYK- oder im RGB-Farbraum angelegt sind. Am
besten waere ein Linuxprogramm, aber notfalls geht auch ein Windowsprogramm.

Beste Gruesse,

Heinz.
--
Reisefuehrer Bulgarien, Slowakei: http://www.erlebnis-osteuropa.de
Reiseberichte Osteuropa: http://www.pahlke-online.de
Barrierefreies Webdesign: http://www.Pahlke-KunstWebDesign.de
Uwe Borchert
2008-05-20 22:36:34 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Heinz W. Pahlke
ich will mit pdflatex ein Buchcover erstellen, das der Verlag aber im
CMYK-Farbraum angelegt haben moechte. \usepackage[cmyk]{xcolor} sollte
das eigentlich bewirken.
Korrekt.
Post by Heinz W. Pahlke
Nur, wie teste ich das?
"identify -format %r datei.pdf" behauptet immer, dass es sich um RGB handele.
In de.comp.text.tex hiess es dazu, dass identify hier versage und sich irre.
Korrekt. Identify bastelt aus der Vektor- eine Rastergrafik
und diese liegt dann in RGB vor. Ausprobiert, getestet und
geaergert.
Post by Heinz W. Pahlke
Wenn ich statt pdflatex latex aufrufe und mit dvips in eine Postscript-Datei
umwandle, um sie in xnview zu oeffnen, heisst es dort ebenfalls RGB.
Das koennte so stimmen. Vmtl wird die DVI-Datei in eine
RGB-PS-Datei umgesetzt. Gehe direkt in eine [E]PS oder PDF-
Datei. Das geht dann.
Post by Heinz W. Pahlke
Also suche ich jetzt eine zuverlaessige Methode, um PDF-Dateien darauf
pruefen zu koennen, ob sie im CMYK- oder im RGB-Farbraum angelegt sind. Am
besten waere ein Linuxprogramm, aber notfalls geht auch ein Windowsprogramm.
PDF aus PS erzeugen. Das kannst Du mit less oder more
einsehen und nachschauen ob setcmykcolor oder setrgbcolor
verwendet wird. Ich habe da paar rohe Tipps, aber in
erster Linie fuer Post- und Visitenkarten, daher fuer
Rastergrafiken:

Unixoide Tipps als PDF:
<http://www.uwe-borchert.de/infothek/design/unixoid.pdf>

Teil eines Rundgangs zum Thema Gestalten:
<http://www.uwe-borchert.de/infothek/design/index.html>

Das alles ist nur ein Notizblock, nicht viel mehr.

Kurzer Ueberblick, ohne Gewaehr

PDF und PS-Dateien kann GS als CMYK-PDFs rausschreiben,
Optionen: ,,dPDFSETTINGS=/printer'' (nur diese Option
setzt auch den Farbraum gezielt um) und dann die Angabe
des Farbmodells mit ,,dProcessColorModel=/DeviceCMYK''
Nur /printer setzt, wie gewuenscht, nach CMYK um, andere
PDFSETTINGS (/ebook, /screen) nach RGB oder (/prepress)
veraendern den Farbraum nicht.

PDF-Dateien mit Acrobat-Reader in eine PS-Datei gedruckt,
werden automatisch nach CMYK umgesetzt. Diese koennen
dann mit ps2pdf wieder nach PDF gewandelt werden, GS
veraendert dabei den Farbraum normalerweise nicht, so
keine expliziete Angabe eines Farbraumwechsels gemacht
wurde (/ebook, /screen).

Ein umsetzen auf Rastergrafiken geht mit Imagemagick
,,convert'' und der Option -colorspace cmyk in den CMYK-
Farbraum gewandelt werden. Diese Rastergrafiken sollte
identify dann auch korrekt als ,,direct class'' (CMYK)
angeben. Die Rasterbilder koennen auch in PDF oder EPS
(Level 3) eingebaut werden. Dabei koennen auch Farbprofile
eingebettet und die Kompressionsmethode (JPEG, ZIP, RLE)
angegeben werden.

Falls da weitere Hinweis und Tipps auftauchen waere ich
dankbar. Notfalls an meine GMX-Adresse (Header) oder
besser hier ins Forum, damit andere Interessierte auch
gleich mitlesen koennen.


MfG


Uwe Borchert
Heinz W. Pahlke
2008-05-21 20:37:48 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Heinz W. Pahlke
Hallo,
Post by Heinz W. Pahlke
"identify -format %r datei.pdf" behauptet immer, dass es sich um RGB handele.
In de.comp.text.tex hiess es dazu, dass identify hier versage und sich irre.
Korrekt. Identify bastelt aus der Vektor- eine Rastergrafik
und diese liegt dann in RGB vor. Ausprobiert, getestet und
geaergert.
Sehr schade. Mit ImageMagick kann man sonst so viel machen.
Post by Heinz W. Pahlke
Post by Heinz W. Pahlke
Wenn ich statt pdflatex latex aufrufe und mit dvips in eine Postscript-Datei
umwandle, um sie in xnview zu oeffnen, heisst es dort ebenfalls RGB.
Das koennte so stimmen. Vmtl wird die DVI-Datei in eine
RGB-PS-Datei umgesetzt. Gehe direkt in eine [E]PS oder PDF-
Datei. Das geht dann.
Leider nicht, wenn das einzige farbige Element ein mit \pagecolor gesetzter
farbiger Hintergrund ist. Nachdem ich jetzt testweise ein Bild eingebunden
habe, finden sich entsprechende Device-Eintraege.
Post by Heinz W. Pahlke
Post by Heinz W. Pahlke
Also suche ich jetzt eine zuverlaessige Methode, um PDF-Dateien darauf
pruefen zu koennen, ob sie im CMYK- oder im RGB-Farbraum angelegt sind. Am
besten waere ein Linuxprogramm, aber notfalls geht auch ein Windowsprogramm.
PDF aus PS erzeugen. Das kannst Du mit less oder more
einsehen und nachschauen ob setcmykcolor oder setrgbcolor
verwendet wird. Ich habe da paar rohe Tipps, aber in
Wie gesagt erst, wenn ein Bild eingebunden wird. Nur ein Hintergrund reicht
nicht.
Post by Heinz W. Pahlke
erster Linie fuer Post- und Visitenkarten, daher fuer
<http://www.uwe-borchert.de/infothek/design/unixoid.pdf>
Sehr interessant.
Post by Heinz W. Pahlke
PDF und PS-Dateien kann GS als CMYK-PDFs rausschreiben,
Optionen: ,,dPDFSETTINGS=/printer'' (nur diese Option
setzt auch den Farbraum gezielt um) und dann die Angabe
des Farbmodells mit ,,dProcessColorModel=/DeviceCMYK''
Nur /printer setzt, wie gewuenscht, nach CMYK um, andere
PDFSETTINGS (/ebook, /screen) nach RGB oder (/prepress)
veraendern den Farbraum nicht.
Leider lassen sich keine Farbprofile einbetten.
Post by Heinz W. Pahlke
PDF-Dateien mit Acrobat-Reader in eine PS-Datei gedruckt,
werden automatisch nach CMYK umgesetzt. Diese koennen
dann mit ps2pdf wieder nach PDF gewandelt werden, GS
veraendert dabei den Farbraum normalerweise nicht, so
keine expliziete Angabe eines Farbraumwechsels gemacht
wurde (/ebook, /screen).
Bei Standardformaten geht es gut, wie ich gerade probiert habe, sonst
artet es ziemlich in Arbeit aus.
Post by Heinz W. Pahlke
Ein umsetzen auf Rastergrafiken geht mit Imagemagick
,,convert'' und der Option -colorspace cmyk in den CMYK-
Farbraum gewandelt werden. Diese Rastergrafiken sollte
identify dann auch korrekt als ,,direct class'' (CMYK)
angeben. Die Rasterbilder koennen auch in PDF oder EPS
(Level 3) eingebaut werden. Dabei koennen auch Farbprofile
eingebettet und die Kompressionsmethode (JPEG, ZIP, RLE)
angegeben werden.
Ist eigentlich meine bevorzugte Methode, nur wenn Schriften betroffen
sind, sieht das Ergebnis graeuslich aus. Die werden dann ebenfalls
gerastert.

Abschliessend vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Antwort, nach der mir
einiges klarer geworden ist.

Beste Gruesse,

Heinz.
--
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Rolf Niepraschk
2008-05-22 13:02:53 UTC
Permalink
Heinz W. Pahlke schrieb:
...
Post by Heinz W. Pahlke
Post by Uwe Borchert
angegeben werden.
Ist eigentlich meine bevorzugte Methode, nur wenn Schriften betroffen
sind, sieht das Ergebnis graeuslich aus. Die werden dann ebenfalls
gerastert.
...
Man könnte die Schriften nachträglich den Bitmap-Grafiken hinzufügen im
Zuge der Erstellung einer pdf-Datei (Buchcover?). In LaTeX-Sprache: 1.
Einfügen der Bitmaap-Grafiken (CMYK) in ein Dokument innerhalb einer
picture-Umbung (oder Paket "overpic"). 2. Gezielt adressiert den Text
darauf positionieren.

...Rolf

Thomas Kaiser
2008-05-21 09:19:58 UTC
Permalink
Post by Heinz W. Pahlke
Nur, wie teste ich das?
Mit in der Prepress-Branche akzeptierten Prüfwerkzeugen, das wäre ab
Acrobat 6 die integrierte "PDF Preflight"-Funktionalität (hat Adobe von
Callas lizensiert -- dahinter steckt deren pdfInspektor) oder das
Callas- Original an sich, also der pdfInspektor, bspw. auch in der CLI-
Version, wie sie hinter paar Online-Portalen steckt (IIRC bspw.
<http://pdfcity.de/>) oder mit einem Acrobat-Plugin wie bspw. PitStop,
das auf Objektebene Auskünfte interaktiv erteilen kann.

Mit anderen Worten: Ohne professionelles Werkzeug keine professionellen
und v.a. evtl. Mäkeleien der Druckerei standhaltende Prüfungen. Die
Einstiegshürde heißt "Acrobat Professional"... Ist einfach so.

Gruss,

Thomas
Heinz W. Pahlke
2008-05-21 20:51:01 UTC
Permalink
Post by Thomas Kaiser
Mit anderen Worten: Ohne professionelles Werkzeug keine professionellen
und v.a. evtl. Mäkeleien der Druckerei standhaltende Prüfungen. Die
Einstiegshürde heißt "Acrobat Professional"... Ist einfach so.
Grundsaetzlich hast du natuerlich recht, aber wer nicht beruflich in die
Druckvorstufe einsteigen will, wird alleine schon aus Kostengruenden
auf Adobe verzichten.

Ich mache das auch nur, wenn Kunden unbedingt darauf bestehen, weil ihnen
ein professioneller Grafiker zu teuer ist und es nicht auf unbedingte
Farbtreue ankommt. Natuerlich wird das dann auch mit der Druckerei
abgesprochen, damit die nicht gleich ohne Ruecksicht auf Verluste losdruckt.

Trotzdem moechte ich natuerlich vorher kontrollieren, ob voraussichtlich
alles okay ist.

Beste Gruesse,

Heinz.
--
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Thomas Kaiser
2008-05-22 11:12:45 UTC
Permalink
Post by Heinz W. Pahlke
Trotzdem moechte ich natuerlich vorher kontrollieren, ob
voraussichtlich alles okay ist.
Mei, in Analogie zur "Quadratur des Kreises" gelingt das Vorhaben trotz
bester Vorsätze mit untauglichem Werkzeug (Zirkel, Lineal) auch nicht
wirklich sondern nur näherungsweise.

Du hast nur zwei Möglichkeiten: Viel Lebenszeit in Studium und
Verständnis der PDF-Strukturen stecken und mit Hex-Editor oder ähnlichem
das PDF selbst unter die Lupe nehmen oder eben richtiges Werkzeug
nutzen, das zu dem Zweck entwickelt wurde.

Der Weg, irgendwas hin und her zu konvertieren (sei es mit GhostScript
-- als ImageMagick "delegate" oder direkt -- oder anderen Tools) kann im
Einzelfall klappen. Muß aber nicht. Damit ist das Vorhaben unter dem
Gesichtspunkt Produktionssicherheit völlig wertlos, zumal man auch hier
das nötige Wissen um interne PDF-Strukturen nur gegen das um die exakte
Funktionsweise der verwendeten Werkzeuge austauscht.

Gruss,

Thomas
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